Pressespiegel
KI, Datenmanagement und Cybersicherheit: Kompetenzen, die den Unterschied ausmachen
15. Dezember 2025
Künstliche Intelligenz ist kein fernes Versprechen mehr: Sie prägt bereits heute unsere Art zu arbeiten, zu lernen und zu entscheiden. Sie beschleunigt unsere Denkprozesse, strukturiert komplexe Ideen, verbessert Qualitätsprozesse und verändert die Erwartungen an wissensintensive Berufe – und nach und nach auch an viele andere Branchen, in denen die Technologie die Arbeitspraktiken neu definiert. Die Lösungen entwickeln sich rasant weiter, und die Fähigkeit eines Fachmanns, relevant zu bleiben, wird zunehmend von seiner Beherrschung dieser Werkzeuge abhängen. Die Herausforderung wird darin bestehen, KI zu nutzen, ohne unser Denken auszulagern, da wir sonst Gefahr laufen, davon abhängig zu werden und die Fähigkeiten zu schwächen, die uns auszeichnen: unser Bewusstsein, unsere Emotionen und unseren freien Willen.
Der Hebel der Souveränität
In diesem Zusammenhang muss die Schweiz ihre technologische Souveränität weiter festigen. Wir brauchen Lösungen, die unseren hohen Anforderungen an Vertraulichkeit, Widerstandsfähigkeit und Datenschutz gerecht werden, ohne dabei in eine Überregulierung zu verfallen, die Innovationen bremsen würde. Die Welt wird nicht warten: Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir Risikokontrolle und die Fähigkeit, mit dem globalen Tempo Schritt zu halten, in Einklang bringen. Seit fünfzehn Jahren nimmt die Schweiz weltweit den ersten Platz im Bereich Innovation ein. Dieses Ergebnis basiert insbesondere auf einem hochleistungsfähigen Bildungssystem: zwei ETH von internationalem Rang, führende Universitäten sowie eines der leistungsfähigsten Berufsbildungssysteme der Welt. Diese Vorzüge bieten einen aussergewöhnlichen Nährboden für die Entwicklung souveräner Lösungen im Bereich der KI und die Förderung kontrollierter Innovation.
Die Kompetenzen zur Beherrschung des Werkzeugs
KI ist jedoch nur einer von drei Trends, die berufliche Kompetenzen neu definieren. Der zweite betrifft Daten, die zum Rohstoff jeder Entscheidung geworden sind. Diese müssen jedoch korrekt, gut organisiert und regelmäßig aktualisiert sein. Man kann sich das wie eine riesige Bibliothek mit Milliarden von Inhalten vorstellen – Bücher, Artikel, Videos, Audioaufnahmen. Wenn die Klassifizierung fehlerhaft ist, findet man nichts. Wenn die Quellen unzuverlässig sind, basiert die Analyse auf einer schwachen Grundlage. Und ohne Archivierungspolitik verdecken veraltete Informationen schließlich das Wesentliche und liefern falsche Orientierungshilfen.
Ohne ein Mindestmaß an Datenkompetenz verlieren Fachleute ihre analytische Unabhängigkeit und laufen Gefahr, sich auf Entscheidungen zu verlassen, die sie weder verstehen noch kontrollieren können. In Berufen, in denen Präzision und Verantwortung von zentraler Bedeutung sind, wird diese Abhängigkeit zu einem Risiko. Soziologisch gesehen stehen Daten auch im Mittelpunkt von Einflussbeziehungen: Wie Untersuchungen zu Unsicherheitsbereichen gezeigt haben, können sie geteilt werden, um die kollektive Intelligenz zu stärken, als strategischer Vorteil bewahrt oder manipuliert werden, um eine Entscheidung zu beeinflussen. Das Lesen von Daten, das Verstehen ihrer Grenzen und das Erkennen ihrer Verzerrungen ist daher ebenso eine technische Kompetenz wie eine Frage der Governance.
Sichern Sie Ihre Arbeitsumgebung
Zu diesen Herausforderungen kommt eine dritte Säule hinzu: die Cybersicherheit. Cyberrisiken betreffen nicht mehr nur große Institutionen: Auch kleine Strukturen sind heute denselben Bedrohungen ausgesetzt, verfügen jedoch oft nicht über die optimalen Ressourcen, um eine robuste Strategie zu entwickeln. Technische Aspekte allein reichen nicht aus; ebenso entscheidend sind Governance, individuelles Verhalten, Zugriffsmanagement und die Einhaltung gesetzlicher Anforderungen. Cybersicherheit ist zu einer eigenständigen beruflichen Kompetenz geworden.
Angesichts dieser Veränderungen – KI, Daten, Cybersicherheit – wird die Rolle eines Berufsverbands wie dem unseren – für den Bereich Bank und Finanzen – deutlich: Wir begleiten die Kompetenzentwicklung der Wirtschaftsakteure, indem wir praxisorientierte, auf die Realität der Berufe abgestimmte Schulungen anbieten und es jedem Fachmann ermöglichen, seine Beschäftigungsfähigkeit selbst in die Hand zu nehmen.
Ab Januar verkörpern zwei strukturierende Programme diese Mission:
- Das ISFB-Zertifikat „Datenmanagement“ vermittelt die Grundlagen für die Entwicklung einer Datenkultur, den Dialog mit Experten und die korrekte Interpretation von Indikatoren.
- Das Modul zur Sensibilisierung für Cybersicherheit, das für kleine Strukturen konzipiert wurde und es ermöglicht, den Reifegrad der Organisation zu bewerten, vorrangige Risiken zu identifizieren und einen ersten realistischen Fahrplan zu erstellen.
Das Ziel besteht nicht darin, die Mitarbeiter zu Informatikern zu machen, sondern ihnen wieder die Kontrolle zu geben – über ihre Daten, ihre Tools und die Entscheidungen, die sie treffen. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wird künftig davon abhängen, inwieweit sie drei untrennbar miteinander verbundene Hebel miteinander verbinden können: KI, Daten und Cybersicherheit.
Die Technologie schreitet voran, ersetzt jedoch weder das Nachdenken noch die Verantwortung oder die zwischenmenschlichen Beziehungen. KI verstärkt, Daten klären auf, Cybersicherheit schützt – aber Kompetenz bleibt eine zutiefst menschliche Eigenschaft. Diese Kompetenz müssen wir gemeinsam stärken, um die Fachkräfte vorzubereiten, die die Wirtschaft von morgen gestalten werden: eine wettbewerbsfähige, souveräne Wirtschaft, die nachhaltig in der menschlichen Intelligenz verankert ist.
Artikel veröffentlicht in der Beilage „Focus & Digitalisation” von Smart Media, am 15. Dezember 2025
„KI verstärkt, Daten klären, Cybersicherheit schützt, aber Kompetenz bleibt eine zutiefst menschliche Eigenschaft.“
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